Furchtlosigkeit abgeguckt
Studie: Wie wir Phobien überwinden könnten
Könntest du auch schreien, wenn du eine Spinne siehst oder heulen, wenn du eine steile Treppe hinaufsteigen musst? Nicht wenige Menschen leiden unter irgendeiner Phobie. Doch wenn es nach einer aktuellen Studie des Karolinska Institutet in Schweden geht, gibt es eventuell ein einfaches Mittel, um diese zu bewältigen: Man muss nur andere Menschen dabei beobachten, wie diese selbstverständlich mit dem umgehen, vor dem man sich selbst fürchtet. Die ForscherInnen um Armita Golkar sind sich sicher: Furchtlosigkeit ist übertragbar.
Was gefährlich ist und was nicht, erlernen wir in der Kindheit oft von unseren Mitmenschen. Wenn die Eltern beim Anblick einer Spinne Schweißausbrüche bekommen, ist es nicht selten, dass auch die Kinder sich vor Spinnen fürchten.
Ob es andersherum genauso funktioniert, wollten Armita Golkar und ihr Team in einer Studie herausfinden. In einem Experiment haben sie 36 Testpersonen am Bildschirm unterschiedliche Gesichter gezeigt. Bei einem der Gesichter versetzten sie den Testpersonen einen nicht sonderlich schmerzhaften, aber unangenehmen Elektroschock. So verbanden die Testpersonen mit diesem Gesicht etwas Unangenehmes, Furchteinflößendes.
Anschließend schauten sich die Teilnehmenden einen Film an, in dem das „angsteinflößende“ Gesicht wieder vorkam. Trat diese Person in dem Video alleine auf, so zeigten die Studienteilnehmer weiterhin Angst vor einem möglichen Stromstoß. Interagierte die Person in der Sequenz allerdings mit einer anderen, die keine Angst zeigte, so zeigten sich auch die Testpersonen entspannt.
Unsere Mitmenschen könnten uns also das Gefühl von Sicherheit geben und verhindern, dass unsere Ängste wiederaufleben. Sie zeigen uns: Alles wird gut gehen. Klingt fast zu einfach, um wahr zu sein, die abgeguckte Furchtlosigkeit ist aber ohnehin nicht in jeder Lebenslage wünschenswert. Denn nicht alles, wovor andere Menschen sich nicht fürchten, ist auch wirklich ungefährlich. ;-)
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Autorin / Autor: Redaktion, - Stand: 10. Oktoer 2013