Gesunde Optimisten
Studie: Glückliche Menschen essen Süßigkeiten, hoffnungsvolle Obst
Nach verpatzter Matheklausur als Trost oder als Belohnung nach einer Glanzleistung im eigentlich ungeliebten Fach – wer glücklich ist, nascht genauso viel wie jemand, der traurig ist. Optimisten, die voller Hoffnungen in die Zukunft blicken hingegen ziehen Obst der Schokolade vor. Das ist das Ergebnis einer Studie zweier US-Forscherinnen, die die Auswirkungen unterschiedlicher Gefühle auf das Essverhalten untersuchten.
Dafür konzipierten sie vier Experimente. Während sie nach ihrer Gefühlslage befragt wurden, standen den eingeladenen Testpersonen ständig sowohl Obst als auch Süßigkeiten zur Auswahl. Während des ersten Versuchdurchlaufs verputzten diejenigen, die besonders hoffnungsvoll in die Zukunft blickten deutlich weniger Schokolinsen als momentan glückliche TeilnehmerInnen. Während des zweiten Versuchs griffen diejenigen, die sich gedanklich hauptsächlich mit der Vergangenheit beschäftigten eher zu den ungesunden Snacks, selbst wenn sie durchaus optimistisch gestimmt waren. Im dritten Experiment ließen die Forscherinnen einen Teil der Probanden Hoffnung in der Vergangenheit nachempfinden und die andere Gruppe stolz in die Zukunft schauen. Auch hier wählte die erste Gruppe häufiger die Süßigkeiten, die zweite bevorzugte das Obst. Im letzten Durchgang verglichen die Forscherinnen in die Zukunft gerichtete Emotionen wie Hoffnung und Stolz mit negativen Erwartungen wie Angst und Scham. Diejenigen, die Positives in der Zukunft sahen, griffen eher zum Obst als zu den ungesunden Snacks.
Die Forscherinnen sind sich sicher, dass unser Naschverhalten davon abhängt, ob wir uns an der Vergangenheit oder der Zukunft orientieren. Wer in die Zukunft blickt, hat sich beim Naschen besser im Griff, so die Schlussfolgerung der Forscherinnen. Hoffnungsvolle Menschen setzten sich eher mit dem auseinander, was noch kommt. Glückliche Menschen hingegen erinnern sich eher an zurückliegende Erfolge, schreiben die Forscher.
Wenn die süße Versuchung lockt, sollte man daher seinen Blick hin und wieder auf die Zukunft konzentrieren, raten die US-Forscherinnen – dann würde man sich automatisch gesünder ernähren.
Allerdings kann so ein kleines Stückchen Schokolade zwischendurch auch nicht schaden ;)
Die Studie ist im „Journal of Consumer Research“ erschienen (doi: 10.1086/659873)
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Autorin / Autor: Redaktion - Stand: 3. Mai 2011