Kampfansage an die Mademoiselle
Französische Feministinnen wollen das "Fräulein" nicht mehr
Französische Feministinnen sagen der traditionellen Anrede Mademoiselle für unverheiratete Frauen den Kampf an. Sie kritisieren, dass selbst im Jahre 2011 immer noch keine Gleichheit herrsche. Ein Mann ist ein Monsieur, ganz egal, ob er verheiratet ist oder nicht. Eine Frau ist nur dann eine Madame, wenn sie auch einen Gatten vorzuweisen hat, sonst bleibt sie eine Mademoiselle. Und das muss sie auch bei Behörden, auf Anträgen und Formularen wahrheitsgemäß ankreuzen - ganz gleich ob sie bereits 50, Mutter von drei Kindern und Geschäftsführerin eines großen Unternehmens ist (welcher Monsieur in solch einer Position würde sich als Mondamoiseau ("Herrlein") bezeichnen lassen?
Für die Aktivistinnen der Kampage mit dem Namen «Mademoiselle, la case en trop» ein klares Zeichen für einen anhaltenden Sexismus. Sie fordern, dass Frauen sich gegen die Bezeichnung Mademoiselle wehren, für die es im übrigen auch keine rechtliche Grundlage gibt. Auch die Bezeichnung "nom de jeune fille" (Mädchenname - also der Nachname vor der Heirat) gehöre in die Kategorie "von gestern", wo Frauen nicht autonom waren und erst von ihrem Vater, dann von ihrem Ehemann abhingen. Der Ausdruck müsse durch "nom de naissance" (Geburtsname) ersetzt werden.
In Deutschland hat das "Fräulein" einst für ähnliche Diskussionen gesorgt. Glücklicherweise werden hierzulande unverheiratete Frauen bereits flächendeckend Frau genannt. Fräulein ist heute wohl mehr eine Anrede für kleine Mädchen, wenn sie frech sind. Das könnte der Grund sein, dass der Begriff "Fräulein" nun in Form möchtegern hipper Zeitschriften ("Fräulein Magazin") wieder Einzug erhält.
Stört ihr euch an der Madmoiselle?
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