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Studie: Ein Lächeln weckt Vertrauen - das sich wiederum auszahlt
Wie kann man schon jemandem misstrauen, der einen freundlich anlächelt?! Anscheinend nur sehr schwer - zumindest wenn das Lächeln authentisch wirkt. WissenschaftlerInnen am Max-Planck-Institut für Evolutionsbiologie in Plön und an der Toulouse School of Economics haben untersucht, ob Testpersonen mit einem Lächeln Vertrauen erwecken und davon profitieren können. Die Ergebnisse zeigen, dass ein als ehrlich und authentisch empfundenes Lächeln einen Menschen vertrauenswürdig macht. Und das zu Recht, denn im Schnitt sind diese Menschen dann tatsächlich kooperativer. Die Studie zeigt, dass das authentische Lächeln unterbewusst eher dann eingesetzt wird, wenn es um höhere Gewinne geht und man es „ehrlich meint“.
Im Experiment mussten zwei VersuchsteilnehmerInnen zusammenarbeiten, um einen geringen Geldbetrag von vier – oder in einem weiteren Experiment acht – Euro zu erhalten. Der sogenannte Treuhänder stellte sich in einem kurzen Videoclip vor. Dabei bat er seine Mitspieler, ihm den von den Forschern zur Verfügung gestellten Geldbetrag zu schicken. Die Wortwahl des Treuhänders legten die ForscherInnen zuvor fest.
Der Sender musste nun anhand des Videos entscheiden, ob er dem Treuhänder das Geld überlässt. Entschied sich der Sender dazu, wurde der Betrag für den Treuhänder verdreifacht. Nun konnte dieser wiederum wählen, ob er dem Sender ein Drittel oder die Hälfte des Betrags zurückschickt oder ob er einfach alles - also maximal 24 Euro - behält und der Sender leer ausgeht.
Die Wissenschaftler dokumentierten zunächst, wie die Sender und auch unbeteiligte Testpersonen den vorgeführten Videoclip bewerteten. Diese mussten angeben, für wie attraktiv, intelligent und vertrauenswürdig sie die Person in dem Video halten und ob sie deren Lächeln als authentisch empfinden. „Die Personen, deren Lächeln als echt empfunden wurde, galten auch als vertrauenswürdig. Am Lächeln konnte der Sender tatsächlich die Wahrscheinlichkeit abschätzen, mit der der Treuhänder mit ihm teilen würde“, erklärt Manfred Milinski vom Max-Planck-Institut für Evolutionsbiologie.
*Das Vertrauen in ein authentisches Lächeln zahlt sich aus*
Für die Sender lohnte es sich, den Treuhändern mit einem authentischen Lächeln zu vertrauen, denn diese schickten ihnen im Schnitt mehr Geld zurück. „Ein als authentisch empfundenes Lächeln ist also ein ehrlich gemeintes Signal, das die eigene Kooperationsbereitschaft anzeigt. Es soll andere in Situationen zur Zusammenarbeit animieren, in denen es auf Vertrauen ankommt, das gerechtfertigt ist“, sagt Milinski.
Darüber hinaus lächelten die Treuhänder bei Spielen mit einem höheren Einsatz von acht Euro häufiger in einer authentisch empfundenen Art und Weise. Es scheint folglich leichter zu sein, ehrlich zu lächeln, wenn ein höherer Gewinn winkt. Da das authentische Lächeln unbewusst entsteht und als nicht willentlich beeinflussbar gilt, scheint es Kosten zu haben, die man unbewusst nur aufbringt, wenn es sich auszahlt – und man es ehrlich meint.
Das Fazit der ForscherInnen: Lächeln ist ein häufig eingesetztes Signal, das Vertrauen herstellt und unsere Kooperationsbereitschaft fördert.
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Autorin / Autor: Redaktion / PM - Stand: 7. November 2014