Online verbunden nach Schulschluss
Immer mehr Lehrende nutzen Online-Medien zum Informationsaustausch
Was hatten wir nochmal für Hausaufgaben auf? Irgendwie hab´ ich in Mathe was nicht verstanden. Warum werde ich eigentlich nie dran genommen, wenn ich mich melde? Wen Fragen und Probleme dieser oder anderer Art drücken, hat nach Unterrichtsschluss nur die Möglichkeit, mit seinen Mitschülern zu reden oder sich auf den nächsten Schultag zu vertrösten. Da sich auf den Freundeslisten sozialer Netzwerke aber auch immer mehr Lehrer tummeln, muss das nicht immer so sein. Denn dank Smartphones und Computern sind Lehrer und Schüler immer häufiger auch nach Unterrichtsende in Kontakt. Dabei werden die sozialen Netzwerke zum Informationsaustausch aber auch zur Beantwortung individueller Fragen genutzt.
*Online verbunden nach Schulschluss*
Laut einer repräsentativen Umfrage des Hightech-Verbandes BITKOM mit 502 LehrerInnen der Sekundarstufe I, nutzen 76 Prozent von ihnen die Möglichkeit, ihren Schülern online Links zu interessanten Artikeln und unterrichtserweiterndem Material zukommen zu lassen. 61 Prozent der Lehrenden beantworten aber auch individuelle Fragen von Schülern zum Unterrichtsstoff. 56 Prozent veröffentlichen allgemeine Schulinformationen, rund jeder Zweite (47 Prozent) postet auf den sozialen Netzwerken Hausaufgaben. „Internet und Soziale Netzwerke gehören zum Alltag, für die Jugendlichen ebenso wie für die meisten Lehrer. Die neuen Technologien eröffnen erstmals die Chance, das Lernen im Unterricht und am Nachmittag einfach zu verbinden. Die Kluft zwischen Klassen- und Kinderzimmer wird geringer“, sagt BITKOM-Präsident Prof. Dieter Kempf. Am häufigsten werden Soziale Netzwerke von Lehrern bis 40 Jahre genutzt. Immerhin sind hier knapp 20 Prozent mit ihren SchülerInnen vernetzt. Bei den über 40-Jährigen sind es lediglich 8 Prozent.
*Online-Austausch oftmals verboten*
An vier von zehn Schulen sind die dienstliche Nutzung von Sozialen Netzwerken und die Vernetzung mit Schülern aber nach wie vor verboten. An anderen Schulen wird sie lediglich toleriert. Immerhin jedem fünften Lehrer ist es untersagt, Soziale Netzwerke für schulische Zwecke zu benutzen. Sich privat mit SchülerInnen zu vernetzen ist hingegen erlaubt. Kempf: „Kommunikation über die Schule und den Unterricht auf jenen Plattformen zu verweigern, die Schüler Tag für Tag nutzen, ist der falsche Ansatz. Besser als Verbote sind klare Regeln für die schulische Nutzung von Sozialen Netzwerken.“
*E-Mail beliebtestes Kommunikationsmittel*
Trotz der Möglichkeit, sich über soziale Netzwerke auszutauschen, bleibt die klassische E-Mail das wichtigste Online-Medium zur Kommunikation zwischen Lehrern und Schülern. Nur jeder fünfte Lehrer (21 Prozent) tauscht sich gar nicht elektronisch mit seinen Schülern aus. Die E-Mail wird auch gerne benutzt, um Kontakt zu den Eltern herzustellen. Nur 13 Prozent der LehrerInnen verzichten gänzlich auf den Online-Kontakt zu Eltern.
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Autorin / Autor: Redaktion / EG