Traurige Musik tröstet

Studie: Melancholische Klänge können negative Gefühle regulieren

Traurigkeit ist kein wünschenswerter Zustand und wer traurig ist, möchte dieses Gefühl bestimmt nicht noch durch wehmütige Musik verstärken. Oder etwa doch? Tatsächlich neigen viele Menschen dazu, traurige Musik genau dann zu hören wenn sie sowieso schon den Blues haben. Was das mit ihnen macht und ob das die Traurigkeit beflügelt oder im Zaum hält, hat ein deutsch-amerikanscihes Forscherteam in einer Studie mit 772 TeilnehmerInnen herausgefunden.

Die ProbandInnen, die aus unterschiedlichen Kulturkreisen kamen, wurden  zu ihrer Persönlichkeit und zu ihren Musikvorlieben  und -gewohnheiten befragt: Wie sehr sie traurige Musik schätzen, wann sie sie hören, welche Gefühle sie dabei haben.

Dabei kam heraus, dass traurige Musik eine ganze Palette unterschiedlicher Emotionen hervorrufen kann, darunter auch positive, die trösten und stabilisieren. Vor allem Menschen mit großen Einfühlungsvermögen und eher geringerer emotionaler Stabilität profitieren von den bittersüßen Gefühlen, die traurige Musik in ihnen hervorruft. Viele Testpersonen beschrieben das Gefühl als Nostalgie - also eine Art wehmütige Erinnerung, die zwar schmerzlich ist aber eben auch mit positiven Erinnerungen und Gefühlen verknüpft ist.

Tatsächlich beschrieben die meisten Testpersonen den Nutzen trauriger Musik als Hilfe, traurige Gefühle zu regulieren und Trost zu spenden. Interessanterweise war das ein Nutzen, den die Testpersonen fröhlicher Musik so gut wir gar nicht zuschrieben.

Wenn euer Herz gebrochen ist, dann sind ein paar schmachtend-herzzereißende Lieder möglicherweise Balsam für eure Seele, denn sie wecken bittersüße Erinnerungen, die einem möglicherweis vor Augen führen, wie schön das Leben war, sein kann und wieder werden könnte ;-).

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Autorin / Autor: Redaktion / PLOSone - Stand: 17. November 2014