Bubble Tea ist eigentlich das beste Beispiel dafür, dass Namen von Lebensmitteln beeinflussen, wie gerne und wie viel sie verzehrt werden. Sicher wäre die Erfolgsstory von Bubble Tea keine, wenn er Tee mit Stärkekugeln geheißen hätte.
ForscherInnen um Brian Wansink von der amerikanischen Cornell University wollten nun herausfinden, ob coole Namen auch dem bei Kindern oft unbeliebten Gemüse zu mehr Ansehen verhelfen können. Macht der Power-Brocooli Kinder zu Gemüsefans? Kann die Coole-Crunchy-Karotte überzeugen? Der Super-Sahne-Sellerie?

Die Forscher gaben etwa der schnöden Mohrrübe den sinnfreien Namen X-ray Vision Carrots (Röntgen-Blick-Karotten) und präsentierten sie so 147 8-11 Jährigen Kindern in ihrer Schulmensa. Zunächst wurden die Karotten ohne Röntgenblick angeboten, in den darauffolgenden Tagen mit dem neuen Namen. Auch wenn sich im Vergleich nicht mehr Kinder für Karotten entschieden, wurden doch insgesamt deutlich mehr Karotten gegessen. Offenbar schmeckten den Karotten-Kindern die coolen Möhren besser.

In einer zweiten Studie wurde in verschiedene Schulmensen getestet, wie sich der Name auf die Nachfrage auswirkt. In einer Mensa wurde sämtliches Gemüse nach einer Vergleichsphase nur noch in Comic-Sprache präsentiert: Die Röntgen-Karotten wurden begleitet von Power Punch Broccoli, Silly Dilly Green Beans und Tiny Tasty Tree Tops. Der Erfolg war durchschlagend: in der Mensa mit dem sprachlich aufgemotzten Gemüse stieg die Nachfrage um 99 %, während in den anderen Schulen der Verbrauch bei 16 % vor sich hin dümpelte.

Die WissenschaftlerInnen sind überzeugt, dass ansprechende Namen gesunden Nahrungsmitteln zum Erfolg verhelfen können. Da sich Kinder hierzulande von der X-Ray Karotte wahrscheinlich nicht besonders angesprochen fühlen, müssen wir uns in Deutschland eigene Namen ausdenken. Wenn ihr also einen extrem coolen Namen für die neue Energie-Erbse oder die Turbo-Tomate habt, der vielleicht sogar ältere Konsumenten überzeugt, dann her damit... ;-)