Ungewollt zum Stubenhocker?
Viele Pläne, wenig Zeit: Studie ermittelt die Freizeit-Wünsche der Deutschen
Was ist das erste, was du machst, wenn du Nachhause kommst? Für viele Deutsche geht anscheinend ziemlich schnell nach dem Aufschließen der Wohnungstür der Griff zur Fernbedienung – so klingt der Abend gemütlich aus. Wie es um die Freizeitgestaltung der Deutschen bestellt ist, das hat der Freizeit-Monitor 2012 ermittelt.
Was sie gerne öfter machen würden? 58 Prozent der Befragten würden gerne häufiger spontan sein und „genau das tun, worauf sie gerade Lust haben“. Außerdem möchten sie öfter ausschlafen können und wünschen sich gleichzeitig mehr Zeit für Hobbies, für Sport und Freunde. Der Drang nach Erholung und gleichzeitig der Pflege sozialer Kontakte ist hoch. Doch der Alltag sieht oft anders aus, wie die Studie der Stiftung für Zukunftsfragen zeigt, für die über 4.000 Personen ab 14 Jahren befragt wurden. Gerade die jüngeren würden sich gerne lieber mit Freunden treffen als mit ihnen nur über das Internet oder Handy zu kommunizieren. Doch durch die unbegrenzten Angebote und die gleichzeitig chronische Zeitnot driften Wunsch und Wirklichkeit immer weiter auseinander.
So sitzen die meisten, anstatt sich mit Freunden zu treffen, anscheinend dann doch eher vor dem Fernseher. 98 Prozent der Befragten gaben an, dass sie ihre Freizeit regelmäßig vor dem Flimmerkasten verbringen. Nach Radio hören, telefonieren und Zeitung lesen folgt auf Platz fünf der häufigsten Freizeitaktivitäten die Beschäftigung mit der Familie, dicht gefolgt von „Zeit mit dem Partner verbringen“ und „seinen Gedanken nachgehen“. Allerdings tendieren die meisten zum Multitasking und versuchen möglichst viel in ihrer freien Zeit nebeneinander zu machen. So läuft der Fernseher, während man bügelt, telefoniert, E-Mails checkt oder andere Dinge erledigt.
Auch darüber, was sie in ihrer Freizeit nie machen, gaben die Befragten Auskunft. Demnach können 96 Prozent gut darauf verzichten, eine Runde Golfen zu gehen, dicht gefolgt von „eine Spielhalle besuchen“ (90 Prozent), E-Books lesen (86 Prozent), Musik machen (83 Prozent) oder das Fitnessstudio besuchen (75 Prozent). Aber auch darauf, sich regelmäßig in einer Initiative zu engagieren verzichten rund 80 Prozent der Befragten.
Das Problem sehen die Studienleiter darin, dass das verfügbare Freizeitbudget der BürgerInnen seit Jahren relativ konstant bleibt, die Möglichkeiten, dieses auszugeben allerdings immer weiter ansteigen. So entscheiden sich die meisten nicht bewusst gegen eine bestimmte Freizeitaktivität wie das Musizieren, sondern eher für eine andere.
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Autorin / Autor: Redaktion - Stand: 29. August 2012