Wer Emojis nutzt und wer nicht
Was der Einsatz von Emojis mit dem Bindungsstil und der emotionalen Intelligenz zu hat, erforschten amerikanische Wissenschaftler:innen
Gehört ihr auch zu denen, die ihre Textnachrichten und Mails oft mit Herzchen, Smileys, Tierchen, Wolken oder anderen Emojis schmücken? Emojis sind nicht nur unnützer Schnickschnack, sondern sie helfen uns, bei der virtuellen Kommunikation komplexere Bedeutungen zu erzeugen. So sieht es auch die Forschung. Trotz der weiten Verbreitung von Emojis in unserem täglichen sozialen Leben ist allerdings immer noch wenig darüber bekannt, wer Emojis verwendet.
Um diese Wissenslücke zu schließen, untersuchten Dr. Simon Dubé von der Universität Indiana, USA, und seine Kolleg:innen den Zusammenhang zwischen der Häufigkeit der Emoji-Nutzung, dem Bindungsstil und der emotionalen Intelligenz bei verschiedenen Geschlechtern und Beziehungstypen. Dazu nahmen sie eine Stichprobe von 320 Erwachsenen.
Emotionale Intelligenz ist die Fähigkeit, die eigenen Emotionen und die anderer zu verarbeiten und zu bewältigen. Bindungsstile beziehen sich auf die Art und Weise, wie man sich in engen Beziehungen verhält, was wiederum durch frühe Interaktionen mit primären Bezugspersonen beeinflusst wird. Diese Stile werden grob in drei Typen eingeteilt: ängstliche, vermeidende und sichere Bindung. Sowohl der ängstliche als auch der vermeidende Bindungsstil deuten auf ein mangelndes Sicherheitsgefühl gegenüber seiner primären Bezugsperson.
Emotionale Intelligenz und Typ "sichere Bindung"
Was hat das aber nun mit den Emojis zun tun? Die Studienergebnisse zeigen laut den Wissenschaftler:innen, dass Personen mit höherer emotionaler Intelligenz und vom Typ "sichere Bindung" offenbar häufiger Emojis verwenden. Darüber hinaus verwendeten Frauen generell mehr Emojis als Männer, allerdings nur innerhalb des Freundeskreises und der Familie.
Eine Einschränkung der Studie besteht darin, dass es sich bei den Teilnehmer:innen überwiegend um weiße, gebildete, verheiratete und englischsprachige heterosexuelle Personen handelte, die zum Zeitpunkt der Studie in den USA lebten. Den Autor:innen zufolge eröffnet diese Arbeit jedoch neue Forschungsmöglichkeiten an der Schnittstelle zwischen Psychologie, digitaler Kommunikation und der Untersuchung von Bindung und emotionaler Intelligenz.
„Die Art und Weise, wie wir während der virtuellen Kommunikation interagieren, kann mehr über uns verraten. Es ist nicht nur ein Smiley oder ein Herz-Emoji: Es ist eine Möglichkeit, Bedeutung zu vermitteln und effektiver zu kommunizieren, und wie Sie es verwenden, sagt uns etwas über Sie“, so die Studienautor:innen.
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Quelle:
Autorin / Autor: Redaktion/ Pressemitteilung - Stand: 9. Dezember 2024