Bitte lächeln!
Forschung: Ein Lächeln wird oft "cooler" gefunden als ein ausdrucksloses Gesicht
Wer richtig cool dreinschauen will, bemüht sich meist, keine Miene zu verziehen. Die GNTM-Quälerin Heidi Klum ruft entsprechend ihren Modelanwärterinnen zu: Nicht lächeln, guck mal cool. Cool meint dabei ausdruckslos, pokerfacemäßig, gelangweilt, cool halt. Da kommt eine kleine Studie recht überraschend, die zeigt, dass viele Leute lächelnde Gesichter viel cooler finden, gerade bei Models. Forscher_innen der University of Arizona befragten in einer Serie von Experimenten Testpersonen, wie cool sie die Fotos von bekannten Persönlichkeiten wie Dean Martin (bekannt für seine Lässigkeit), Emily Didonato und Michael Jordan, aber auch von unbekannten Models einschätzten. Dabei wurde deutlich, dass die meisten lächelnde Models cooler fanden als die ausdruckslosen Gesichter der Berühmten und Schönen. Selbst James Dean erschien den meisten lächelnd cooler, obwohl er auf seinen berühmtesten Fotos eher ausdruckslos guckt.
*In Konkurrenzsituationen wird nicht gelächelt*
Die einzige Ausnahme: in Konkurrenzsituationen. Wenn zwei sich gegenüberstehen, etwa bei einem Kampf, wurde der nicht lächelnde Part für cooler und dominanter gehalten. Wenn dieselben Stars dann aber in einer Pressekonferenz mit Fans gezeigt wurden, dann war wieder ein Lächeln der Garant für einen hohen Coolnessfaktor. Die Forscher_innen meinen, dass es offensichtlich stark auf den Kontext ankommt, in dem ein Gesichtsausdruck wirkt. Unterkühlt ist dann eben nicht immer cool. Dies sei nicht nur für Werbende eine wichtige Erkenntnis, sondern auch für alle, die versuchen total cool rüberzukommen. Manchmal bewirkt nämlich ein ausdruckarmes Gesicht genau das Gegenteil. Dabei wäre es so viel einfacher und schöner, einfach alle mit einem entspannten Lächeln von sich zu überzeugen ;-).
Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift Journal of Consumer Psychology erschienen.
Mehr Lächeln auf Lizzynet
Autorin / Autor: Redaktion - Stand: 20. April 2018