Schlafmangel verstärkt Ärger
Studie: Verpasster Schlaf erschwert offenbar die Regulierung von Gefühlen
Angenervt, schlecht gelaunt, reizbar? Vielleicht brauchst du einfach mal eine Mütze Schlaf? Forscher_innen um Zlatan Krizan von der Iowa State University haben nämlich in zwei Studien herausgefunden, dass zu wenig Schlaf für gereizte Stimmung sorgt. In einer Studie ließen die Wissenschaftler_innen 202 College-Student_innen Tagebuch darüber führen, wie gut sie geschlafen und welche täglichen Ärgernisse und Stressfaktoren sie zu erdulden hatten.
In einer zweiten experimentellen Studie wurden Testpersonen - die zwei Nächte lang entweder normal geschlafen hatten oder zu wenig - nervigen Geräuschen ausgesetzt. Dazu wurde erfasst, wie sich ihre Stimmung unter dem Lärm entwickelte. In beiden Studien wurden die Auswirkungen von Schlafmangel deutlich. Unausgeschlafene berichteten in ihren Tagebüchern von mehr Stressfaktoren und mehr Wut und Ärger im Tagesverlauf. In der zweiten, experimentellen Studie reagierten die Kurzschläfer genervter und weniger anpassungsfähig auf den Lärm, dem sie ausgesetzt wurden, während die Ausgeschlafenen nach zwei Tagen gelassener reagierten.
Für die Forscher_innen zeigen die Ergebnisse, dass Schlafentzug auf die Dauer für Gereiztheit und wachsende Frustration sorgt. Die Tagebücher hätten zudem offenbart, dass sich dieser Effekt auch im Alltag bemerkbar machte, denn die jungen Erwachsenen hätten von mehr Ärger am Nachmittag berichtet, wenn sie die Nacht zuvor schlecht geschlafen hätten.
Ganz überraschend kommen diese Erkenntnisse nicht. Die meisten von euch werden das Gefühl kennen, dass eine schlaflose Nacht und bleierne Müdigkeit nicht gerade für ein gutes Nervenkostüm sorgen. Zahlreiche Studien attestieren dauerhaftem Schlafmangel noch weitere negative Auswirkungen wie etwa Unkonzentriertheit, Heißhungerattacken und schizophrenieähnliche Symptome. Wenn euch also demnächst mal fast der Kragen platzt, ohne dass es dafür einen gravierenden Grund gibt, dann solltet ihr einfach mal ein paar Nächte angemessen lange schlafen.
Die Studienergebnisse wurden kürzlich im Fachmagazin Sleep veröffentlicht.
Quelle:
Autorin / Autor: Redaktion / pressemitteilung via eurekalert.org